Nürnberg – Eine Stadt, die mehr erzählt als jede Geschichtsstunde
Nürnberg, 30. August 2013. (wh) Am sonnigen Morgen des 30. Augusts schnürte die Siedlergemeinschaft Feuerhof ihre Wanderschuhe, packte das Abenteuerlustige ein und begab sich auf eine Reise in die Stadt, die mehr Geschichte atmet, als die meisten von uns in einem ganzen Leben lernen könnten. Unter der sachkundigen Leitung von Norbert Schönlein, der uns mit einem breiten Lächeln und noch breiterem Wissen empfing, ging es direkt hinein in die Altstadt – und was für eine Altstadt das ist!
Unser Tag begann im malerischen Burggarten, wo uns die Kaiserburg mit ihrem imposanten Anblick fast die Luft wegnahm. Wir standen da, wie die kleinen Kinder vor einem Schokoladenladen, und ließen uns von Norbert die geheimen Geschichten dieser Burg erzählen – und natürlich auch die, bei denen wir uns fragten, wie viel Fantasie der gute Norbert wohl noch hatte! Aber keine Sorge, wir wurden nicht enttäuscht. Wer hätte gedacht, dass eine alte Festung so viele Geheimgänge und spannende Anekdoten zu bieten hat?
Von dort aus machten wir uns auf den Weg über den Kettensteg, eine Fußgängerbrücke, die der Pegnitz entlangführt. Der Blick war so malerisch, dass man fast den Eindruck hatte, das Wasser unter uns würde nur für uns glitzern und plätschern. Norbert erklärte mit ernstem Gesicht, dass diese Brücke früher das A und O für die Nürnberger war – wir hörten aufmerksam zu, doch der steinerne Blick auf den Fluss ließ auch so manchen Teilnehmer von einem privaten „Ich bin ein Entdecker“-Moment träumen.
Weiter ging es zum Trödelmarkt – oder wie ich es nenne: das Paradies für Schnäppchenjäger und Nostalgiker! Zwischen alten Gemälden, Staubschutzüberzügen und kuriosen Utensilien aus längst vergangenen Zeiten, wussten wir gar nicht, wo wir zuerst hinschauen sollten. Doch Norbert verlor nie die Ruhe und erzählte uns bei jedem Stand von den lokalen Eigenheiten und den Geschichten, die zwischen diesen alten Kisten und Schätzen schlummern.
Der wahre Höhepunkt unseres Rundgangs kam dann aber am Hauptmarkt – da stand er, der „Schöne Brunnen“, von dem nicht nur die Touristen schwärmen, sondern auch Norbert. Und während er uns die geheime Symbolik des Brunnens nahebrachte, konnten wir uns die Frage nicht verkneifen: Wer hätte gedacht, dass so ein simpler Brunnen so viel Drama und Intrigen birgt? Da ging es nicht nur um sprudelndes Wasser, sondern auch um geheimen Wunschbrunnenzauber, wie uns Norbert klar machte.
Zu guter Letzt führte uns Norbert zum Lochgefängnis – ein düsterer Ort, der das Kapitel Nürnbergs abdeckte, das selbst die stärksten Magenschwächen provozierte. Aber auch hier hatte Norbert wieder einen guten Spruch auf Lager, und so verließen wir das dunkle Kapitel mit mehr Humor als Gänsehaut.
Mit einem letzten Blick auf die mittelalterliche Kulisse verabschiedeten wir uns von der Stadt der Geheimnisse und Geschichten, die uns einen Schatz an Wissen und Erinnerungen hinterließ. Die Altstadtführung war wie ein guter fränkischer Wein – je mehr man davon hat, desto besser wird sie! Wir fuhren zurück mit der Gewissheit: Nürnberg ist mehr als nur Bratwurst und Lebkuchen – es ist ein wahres historisches Meisterwerk, das in keiner Weise langweilig werden kann. Und wer weiß? Vielleicht machen wir ja irgendwann wieder eine Tour, nur um noch ein paar mehr Geheimnisse zu lüften.