zwischen Summen, Staunen und Speckbrot

Ein Nachmittag in Eberhardsbühl
zwischen Summen, Staunen und Speckbrot
Wenn man denkt, man hat schon alles gesehen – von der Honigbiene bis zur Wirtshausfliege – dann sollte man unbedingt einen Abstecher nach Eberhardsbühl machen. Was als kleiner Ausflug begann, entpuppte sich schnell als buntes Abenteuer zwischen Wildbienen, Fachwerk und einer mysteriösen Gaststättentaufe.

Erste Station:
Der Bienenlehrpfad – Summ, summ, summ, die Wandergruppe geht herum
Am Ortsrand von Eberhardsbühl empfing uns Joachim Pickel mit einem Lächeln, das so sonnig war wie das Wetter. Und das passte auch, schließlich dreht sich hier alles um emsige Sonnenanbeter mit sechs Beinen und einem klaren Lebensmotto: „Ohne uns kein Obstsalat!“
Auf über 170 Schautafeln und mit allerlei Anschauungsmaterial wurde uns eindrücklich vor Augen geführt, dass Bienen mehr können als Honig: Bestäuben, Brummen, Gesellschaft retten. Dass dabei auch Wespen, Hornissen und sogar die oft übersehenen Wildbienen eine Rolle spielen, war nicht nur lehrreich, sondern auch ziemlich beeindruckend.
Auf dem Weg zum Bienenhaus begegneten wir einer tierischen Mischung: Highland-Rinder, Pferde und – Moment mal – Kamele?! Wer hier eine Safari erwartet hatte, wurde jedenfalls nicht enttäuscht.
Im Bienenhaus selbst gab’s dann das volle Naturprogramm: ein Live-Einblick ins Gewusel des Bienenvolks. Und während uns Joachim Pickel erklärte, wie ein Bienenstaat funktioniert, dachten manche von uns unweigerlich: „Wenn’s bei uns daheim auch so gut organisiert wär…“
Nach dieser summenden Lektion gab’s natürlich noch einen großen Applaus – und eine kleine Spende aus der Kegelkasse.

Zweite Station:
Der Goglhof – Fachwerk, Fleiß und Fenstergeschichten
Dann ging’s weiter zum Goglhof, wo uns Margarete Jäckl erwartete – mit offenen Armen und vielen Geschichten. Früher Lehrerin, heute Kulturhüterin, und ganz nebenbei eine der zähesten Restauratorinnen Bayerns.
Ihr 1767 erbautes Bauernhaus ist ein wahres Schmuckstück. Ein sogenannter Dreiseithof mit allem, was dazugehört: Wohnstallhaus, Stadl, Holzlege, Backofen – und ganz viel Charme. Frau Jäckl erzählte mit leuchtenden Augen, wie sie zehn Jahre lang Ziegel gebürstet, Balken freigelegt und sich mit dem Denkmalschutz angelegt hatte. Spoiler: Sie hat gewonnen.
Am meisten gefreut hat sie sich über die Durchsetzung kleinerer Fenster. Denn wer braucht schon moderne Lichtfluten, wenn man ein authentisches Haus von 1917 nachbauen will?
Neben aller Baukunst gab’s auch tierische Nebendarsteller: Ziegen, Hühner und die berühmten „Ziewerln“ – eine Art lebendiger Hofstaat mit Federn und Fell. Auch hier wurde der Einsatz von Frau Jäckl mit einer Spende und ehrlichem Respekt gewürdigt. Wir zogen unseren Hut – symbolisch, denn echte Hüte hatte niemand auf.

Dritte Station:
„Genf intern“ – das kurioseste Wirtshaus der Region
Der letzte Programmpunkt war das kulinarische Highlight – und zugleich das größte Rätsel: Das Gasthaus „Genf intern“.
Klingt wie ein Spionagefilm, ist aber einfach ein uriges Wirtshaus direkt neben dem Goglhof. Beim Betreten des Gastraums dachten einige kurz, sie seien noch im Museum: An jeder Wand hingen Raritäten, Kuriositäten und ganz viel „Das hatte meine Oma auch mal!“
Die Brotzeit war deftig, die Wirtsleute herzlich, und über den Namen des Hauses wurde lebhaft spekuliert. Doch die Auflösung gibt’s nur für jene, die selbst einmal hingehen. Nur so viel sei verraten: Mit der Schweiz hat’s eher nichts zu tun.
Klingt wie ein Spionagefilm, ist aber einfach ein uriges Wirtshaus direkt neben dem Goglhof. Beim Betreten des Gastraums dachten einige kurz, sie seien noch im Museum: An jeder Wand hingen Raritäten, Kuriositäten und ganz viel „Das hatte meine Oma auch mal!“
Die Brotzeit war deftig, die Wirtsleute herzlich, und über den Namen des Hauses wurde lebhaft spekuliert. Doch die Auflösung gibt’s nur für jene, die selbst einmal hingehen. Nur so viel sei verraten: Mit der Schweiz hat’s eher nichts zu tun.